Entspannen, bewegen, Energie tanken: Wald tut gut

Internationaler Tag des Waldes am 21. März 2021

Naturnahe Wälder, wie sie in der Region Basel wachsen, sind für das Wohlbefinden der Bevölkerung von unschätzbarem Wert. Das greift der regionale Anlass zum internationalen Tag des Waldes mit dem Motto «Wald tut gut» auf. Die Regierungsräte Thomas Weber und Kaspar Sutter gehen im Allschwiler Wald auf Tuchfühlung mit einem Wald, der zwar gut tut und naturnah bewirtschaftet wird, aber auch sehr stark besucht ist.

Ein Waldbesuch tut gut: Bewegung und frische Luft, vom Alltag abschalten und offline sein, angeregte Sinne und neue Energie – besonders gut gelingt das in einem «schönen» Wald. Die meisten stellen sich darunter keinen monotonen Fichtenwald vor, sondern einen vielfältigen Wald mit alten und jungen Bäumen, Laub- und Nadelholz. Das thematisiert der internationale Tag des Waldes vom kommenden Sonntag mit: «Forest restoration: A path to recovery and well-being». Im Gegensatz zu vielen Ländern der Welt braucht es in der Region Basel weder Renaturierungen noch Wiederaufbau. Die hiesigen Wälder werden so bewirtschaftet, dass sie naturnah (geblieben) sind.

Gesundheit aus dem Wald

Der regionale Anlass zum internationalen Tag des Waldes stellt daher «recovery and well-being» ins Zentrum: Die Zeiten der Covid-19-Pandemie mit geschlossenen Sportanlagen, Homeoffice, und Reisebeschränkungen zeigen eindrücklich, wie wertvoll nahe Wälder für die Bevölkerung sind. Erholung und Wohlbefinden haben im vergangenen Jahr sehr viele Menschen in stadtnahen Wäldern gesucht und gefunden. Kommt dazu, dass der Eintritt die Besucherinnen und Besucher nichts kostet. Was intuitiv viele merken, ist vielfach wissenschaftlich belegt: Waldbesuche tun gut und machen gesund, den Körper und den Geist. Der Wald liefert zudem die Grundlagen für ein gesundes Leben: frische Luft, sauberes Trinkwasser, kühles Klima.

Wald erhalten

Während der Lockdowns waren bis zu viermal mehr Menschen zum Beispiel im Allschwiler Wald als sonst – und er ist immer gut besucht. Die Aufgabe des Amts für Wald ist es, die regionalen Wälder auch für die kommenden Generationen zu erhalten. Damit dies gelingt, braucht es Lösungen, die den Bedürfnissen der Bevölkerung, des Ökosystems Wald und den Eigentümerinnen und Eigentümern gerecht werden. Der regionale ITW-Anlass mit den Regierungsräten Thomas Weber und Kaspar Sutter zeigte auf, dass das Vorhandensein und die Nutzung von erholsamen Wäldern keine Selbstverständlichkeit ist und dass alle einen Beitrag leisten können, damit dies so bleibt.

Wald im Frühling: ein sensibler Lebensraum

Im Frühling haben die Tiere ihren Nachwuchs und brauchen besondere Rücksichtnahme. Gerade Waldränder sind ein äusserst sensibler und wichtiger Lebensraum für bodenbrütende Vögel, Rehkitze und Junghasen. Deshalb gilt vom 1. April bis 31. Juli die Brut- und Setzzeit mit gesetzlicher Leinenpflicht für Hunde. Nicht nur die Tiere brauchen Schutz: Die jungen Blumen, Kräuter und Bäumchen, die neben den Wegen spriessen, sind sehr trittempfindlich.

Die Waldbesuchenden werden deshalb gebeten, auf den Waldwegen zu bleiben, Waldränder zu meiden und die Dämmerungs- und Nachtzeiten den Tieren im Wald zu überlassen.

Mehr zum Thema und Podcasts mit Fachgesprächen zu Wald und Wohlbefinden: www.bl.ch/itw

Hinweise:

Mehr Wald, weniger Arzt

Die positiven gesundheitlichen Wirkungen von Waldbesuchen wurden in vielen medizinischen Studien beschrieben. Welchen volkswirtschaftlichen Wert diese Gesundheitswirkungen haben, wurde aber kaum betrachtet. Dies hat nun eine deutsche Studie am Beispiel der Stadt Hagen untersucht. Es wird davon ausgegangen, dass regelmässige Waldbesuche zu gesundheitlichen Vorteilen führen und man deshalb ein Mal pro Jahr weniger zum Arzt muss. Das entlastet das Gesundheitssystem monetär. Rechnet man das Beispiel Hagen auf die Region Basel um, ergeben sich folgende Zahlen: 30 Prozent der 500'000 Menschen in der Region Basel gehen so regelmässig in den Wald, dass sich gesundheitliche Effekte einstellen und sie einmal pro Jahr weniger zum Arzt müssen (100 Franken pro Arztbesuch). Das ergibt jährliche Kosteneinsparungen von 15 Mio. Franken, beziehungsweise einen Wert der Waldökosystemleistung «Gesundheit» von 15 Mio. Franken.

Quelle: AFZ-DerWald, 17/2020, S. 23-25)

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