Neues Sammelsystem für Abfälle wird getestet

Der Regierungsrat entwickelt die Abfallentsorgung in der Stadt Basel weiter. Im Fokus steht ein neues Logistiksystem für Kehricht, Bioabfälle und weitere Wertstoffe. Dazu wird ein Pilotversuch im Bachletten-Quartier lanciert, wenn der Grosse Rat dem vorgelegten Bericht zustimmen wird.

Seit 1. Januar 2016 ist die eidgenössische Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) in Kraft. Sie räumt der Vermeidung, Verminderung und gezielten Verwertung von Abfällen einen viel höheren Stellenwert ein als bisher, wo die Entsorgung der Abfälle im Vordergrund stand. Gleichzeitig verlangen Bevölkerung und Politik nach neuen Angeboten, wie zum Beispiel der getrennten Sammlung und Verwertung von Bioabfällen. In diesem Kontext steht auch der Anzug von Mirjam Ballmer zur Einführung von Unterflurcontainern in einem Pilotquartier.

Um diesen Forderungen gerecht zu werden, schlägt der Regierungsrat im Rahmen der Weiterentwicklung der Abfallentsorgung in der Stadt Basel einen Pilotversuch mit einem neuen Sammelsystem namens „Sack-im-Behälter“ vor. Es ermöglicht, unterschiedliche Abfallfraktionen (Kehricht, Bioabfälle und weitere Wertstoffe) an der Quelle im Haushalt in verschiedenfarbigen Säcken zu sammeln und für die Abfuhr bereitzustellen. So kann die Abfalllogistik in einer Runde, ohne Extratouren, bewältigt werden. In Skandinavien sind bereits rund zwei Millionen Einwohner in 94 Kommunen an ein derartiges System angeschlossen.

Wegen des gesetzlich verankerten Vorgartenschutzes ist eine Lösung mit Rollcontainern in Basel nicht möglich. Deshalb soll der Pilotversuch mit Unterflurcontainern durchgeführt werden, deren Praxistauglichkeit auf diesem Wege einer Prüfung unterzogen wird. Die im Pilotversuch gesammelten biogenen Abfälle werden in der Biopower-Anlage in Pratteln verwertet.

Für den Pilotversuch im Bachletten-Quartier beantragt der Regierungsrat Ausgaben in der Höhe von 1‘715‘000 Franken. In diesem Betrag enthalten sind die externe Sortierung der Abfallfraktionen während des Pilotversuchs, die Evaluation des Pilotversuches sowie eine Machbarkeitsstudie für eine neue Sortieranlage und eine Biogasanlage zur Verwertung der biogenen Abfälle.

Stimmt der Grosse Rat dem Vorhaben zu, sollen die baulichen Vorbereitungen für den Pilotversuch im Jahr 2019 starten. Die gesamte Projektdauer wird auf 2,5 Jahre geschätzt.

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